Das historische Hotel des Jahres 2012
Die Jury der Arbeitsgruppe „Historische Hotels und Restaurants“ hat die diesjährigen Preisträger erkoren. Die Preisverleihung fand am 15. September 2011 im Kurhaus Bergün, dem „Historischen Hotel des Jahres 2012“, statt.
Jurybericht 2012.pdf
Medieninformation 2012.pdf
Artikel über die Restaurierung des Kurhauses Bergün.pdf
Link zu Bildern des Kurhauses
Bilder zu Schäfli & Wildkirchli
Reden zur Preisverleihung
Bereits zum sechzehnten Mal seit 1997 hat die Jury, die sich aus Fachleuten in den Bereichen Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Gastronomie und Hotellerie zusammensetzt, «das historische Hotel des Jahres» erkoren. Aus den eingereichten Bewerbungsdossiers wurde das «Kurhaus Bergün» in Bergün/Bravougn (GR) zum Sieger ernannt und trägt fortan das geschützte Prädikat «Historisches Hotel des Jahres 2012». Das «Restaurant zum Goldenen Schäfli» in der Stadt St. Gallen erhielt von der Jury eine «Besondere Auszeichnung». Ein erstmals vergebener Spezialpreis «Berggasthaus des Jahres 2012» ging an das Berggasthaus «Aescher-Wildkirchli» in Weissbad (AI).
Kurhaus Bergün – HISTORISCHES HOTEL DES JAHRES 2012
Das Kurhaus Bergün wurde von der Jury als historisches Hotel des Jahres 2012 ausgezeichnet, für «die schrittweise und sorgfältige Restaurierung des Hotelbaus und seiner Innenausstattung nach denkmalpflegerischen Grundsätzen, nachdem ein einzigartiger Reichtum an historischer Originalsubstanz die Zeiten überdauert hat».
Das Kurhaus Bergün wurde im Zusammenhang mit der 1903 in Betrieb genommenen neuen Albula-Bahnlinie geplant und nach Plänen des Zürcher Architekten Jost Franz Huwyler-Boller errichtet. 1906 nahm das Grandhotel seinen Betrieb auf. Mit dem Bau des Kurhauses versuchte man, Bergün als Akklimations- und Luftkurort für den Tourismus attraktiv zu machen. Trotz luxuriöser und für die damalige Zeit modernster Ausstattung blieb der wirtschaftliche Erfolg aus und so kämpfte das Haus von Anfang an um seine Existenz.
1949 musste das Haus nach einem Dachstockbrand geschlossen werden, sein Weiterbestehen war ungewiss. Ab 1952 betrieb der Schweizerische Verein für Familienherbergen das Kurhaus. Die Hotelzimmer wurden zu einfachen Ferienwohnungen zusammengefasst und wochenweise vermietet. In den folgenden Jahren wurden jedoch keine grösseren Arbeiten zur Instandhaltung des Hauses vorgenommen.
Das sollte sich bei der späteren Restaurierung als Glücksfall erweisen: von der Originalsubstanz des Kurhauses wurde nur wenig zerstört. Im Jahr 2002 wurde das heruntergekommene Haus vorerst geschlossen. Langjährige Stammgäste gründeten daraufhin die neue Kurhaus Bergün AG und bewahrten das Haus damit vor dem Untergang. Seither wurde das Gebäude in kleinen Schritten im denkmalpflegerischen Sinn auf vorbildliche Weise und mit viel Geschick restauriert.
Nachdem zuerst ein Grossteil der allgemeinen Räume zu ihrem Ursprung zurückgeführt wurden – speziell zu erwähnen ist der hellblaue Rosensaal – sind in den letzten Bauphasen die Gästezimmer restauriert und teilweise mit modernen Nasszellen ergänzt worden. Im Jahr 2006 bekam das Haus mit den rekonstruierten Original-Kurhaus-Rattan-Möbeln aus Vietnam ein wichtiges Stück seiner Geschichte zurück.