Das historische Hotel des Jahres 2009
Die Landesgruppe Schweiz des ICOMOS hat in Zusammenarbeit mit GastroSuisse, hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus bereits zum dreizehnten Mal seit 1997 «das historische Hotel des Jahres» erkoren. Der «Gasthof Hirschen» in Eglisau (ZH) wurde zum «historischen Hotel des Jahres 2009» gewählt.
Juryberichte : 24.09.2008 (pdf)
Medieninformation : 24.09.2008 (pdf)
Mediendokumentation : 24.09.2008 (zip, 23MB)
Die Landesgruppe Schweiz des ICOMOS hat in Zusammenarbeit mit GastroSuisse, hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus bereits zum dreizehnten Mal seit 1997 «das historische Hotel des Jahres» erkoren. Die zwölfköpfige Jury, die sich aus Fachleuten in den Bereichen Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Gastronomie und Hotellerie zusammensetzt, wählte den «Gasthof Hirschen» in Eglisau (ZH) zum «historischen Hotel des Jahres 2009». Mit «Besonderen Auszeichnungen» wurden zudem von der Jury das «Restaurant Schlüsselzunft» in Basel, das «Hôtel Au Lieutenant Baillival» in Romainmôtier (VD) und das Restaurant «Chesa Veglia» in St. Moritz geehrt. Den von der Mobiliar Versicherungen & Vorsorge gestifteten « Spezialpreis der Mobiliar 2009» für ein historisches Einrichtungsstück erhielt das «Hotel Stern & Post» in Amsteg für seine qualitätsvollen Hotelmöbel.
Gasthof Hirschen, Eglisau ZH – «historisches Hotel des Jahres 2009»
Der Gasthof Hirschen wurde ausgezeichnet «für die sorgfältige und fachkundige Konservierung und Restaurierung des historischen Gasthauses. Diese umfasst sowohl die Rückführung zugehöriger Raumausstattungen wie auch die Wiederverwendung historischer Bauteile. Die Einrichtung der Zimmer mit Mobiliar des 18. Jahrhunderts aus der Region ist ebenso stilsicher und gekonnt wie die Neumöblierung von Gaststube, Bar und Saal».
Das Wirtshaus Zum Hirschen, der grösste profane Bau des Städtchens Eglisau, liegt an der Untergasse direkt am Rheinufer. Das zeitweise auch «Goldener Hirschen» genannte Gasthaus geht ins 16. Jahrhundert zurück, der östliche Kernbau datiert aus dem Jahr 1573. Das Haus wurde 1662 unter Einbezug älterer Substanz neu erbaut und einige Jahre später um ein Stockwerk erhöht, 1852 erfolgte eine Erweiterung gegen Westen. Die Fassade gegen den Rhein erhielt um 1870 einen vorgebauten Saal mit damals offener Arkade. Im Kernbau befinden sich heute das Restaurant und die Hotelzimmer, im Westteil ein Bistro, ein historischer Saal sowie Wohnungen. Bemerkenswert sind die 1974 freigelegten Fassadenmalereien aus dem 17. Jahrhundert, die zu den bedeutendsten im Kanton Zürich zählen.
Nach einem Besitzerwechsel wurde das ganze Haus von 2003 bis 2007 in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege vollständig renoviert. Mit grosser Sorgfalt wurden ein Nutzungs- und Renovierungskonzept erarbeitet, das die historische Substanz respektiert und gleichzeitig einen zeitgemässen Betrieb ermöglicht. Der Gasthof Hirschen ist ein Musterbeispiel für die Wiederverwendung historischer Bauteile: gekonnt wurden originale Teile der Raumausstattung an ihren ursprünglichen Standort zurückgeführt oder aus anderer Provenienz im historischen Kontext eingebaut. Das Ganze wird von einer hervorragenden Sammlung lokaler und regionaler Antiquitäten ergänzt. Gelungen sind die zeitgenössischen Ergänzungen in der Bar, der Gaststube und dem Saal.